
Tödliche Gefahr durch gefressene Pferdeäpfel!
10. Dezember 2018
Listenhunde in Bayern
9. Juli 2019Konservative Therapie nach einem Kreuzbandriss

Aufgrund zahlreicher Anfragen können wir weitere Informationen (Röntgenbildbefundung usw.) nur kostenpflichtig anbieten, falls bei uns keine verbindliche Terminvereinbarung besteht. Diesbezügliche Anfragen bitte ausschließlich per Mail.
Der in der Regel zu einer deutlichen Lahmheit führende Riß des vorderen Kreuzbandes, gehört zu den häufigsten orthopädischen Problemen des Hundes. Nach Studien von Wilke et al. 2005 betrugen die jährlichen Ausgaben alleine für Kreuzbanderkrankungen in den USA beim Hund im Jahre 2003 sage und schreibe 1.320.000.000 $ (beim Menschen 2.000.000.000 $ ) - also ein äußerst lukratives Geschäft, das sich auch im Preis für eine TPLO (Tibia Plateau Leveling Osteotomy) widerspiegelt.
Konservative Therapie beim Kreuzbandriss
Da wir auch überregional immer wieder telefonisch oder per Mail bezüglich einer konservativen Therapie im Rahmen eines Kreuzbandrisses (KBR) beim Hund oder bei der Katze gefragt werden, geben wir Ihnen nun hiermit einige Hinweise.
Falls nur das vordere Kreuzband im Kniegelenk Ihres Hundes oder Ihrer Katze gerissen ist, also alle anderen Kniegelenksbänder und auch die Menisken unverletzt geblieben sind, hat sich gezeigt, dass unter bestimmten Umständen rasseunabhängig eine konservative Therapie zur Konsolidierung des Kniegelenkes möglich sein kann. Falls jedoch mehrere Bänder des Kniegelenkes und auch die Menisken geschädigt sein sollten (meist ein Einriss im Hinterhorn des Innenminiskus), hörbar durch einen sogenannten Menikusklick beim Beugen und Strecken des Gelenkes, es sich also um ein sogenanntes polytraumatisches Kniegelenk handelt, ist in der Regel ein operativer Eingriff erforderlich. Die Grundlage einer konservativen Therapie bei einem KBR ist strikte Bewegungseinschränkung für mindestens acht Wochen (Leinenzwang). Katzen können sehr gut für eine bestimmte Zeit eine Hintergliedmaße kompensieren. Übergewicht, Treppensteigen, Springen, abrupte Richtungsänderungen und andere, die Hintergliedmaßen stark beanspruchende Bewegungen, behindern bzw. verzögern die natürliche Selbstheilung, bei der es zu einer das Gelenk stabilisierenden Kapselfibrose kommt, das heißt eine Verdickung gelenkumgebender Strukturen. Auch sollte der Hund / die Katze im Stand nicht auf der Stelle drehen, sondern möglichst in einem größeren Radius die Richtungsänderung vornehmen. Wenn der Körper bei arretiertem Fuß gedreht wird, werden die Kniebänder stark belastet (so kann z.B. der Fußballer seinen KBR bekommen).Wichtig in der konservativen Heilungsphase ist eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Begleitherapie für mehrere Wochen, sowie die Zufütterung von chondroprotektiven Substanzen (Glukosaminoglucane, Chondrotinsulfat und Glukosamin). Gut bewährt hat sich bei der konservativen Behandlung auch eine Kniebandage (Orthese) bei Hunden, die das verletzte Knie stützt und stabilisiert. Eine schonende Physiotherapie bei Hunden zur Stärkung der Oberschenkelmuskulatur ist sinnvoll, z.B. Schwimmen, das zwar die Gelenke bewegt, diese aber nicht stark belastet. Sie sollten jedoch wissen, daß es im Rahmen einer konservativen Therapie i.d.R immer zu einer Kniegelenksarthrose kommt, die auch zu Schmerzen führen kann. Bei zu starken nicht abklingenden Schmerzen und falls die konservative Therapie aus welchen Gründen auch immer nicht möglich sein sollte, empfehlen wir die chriurgische Versorgung des Kniegelenkes. Wir bitte Sie uns nur dann zu kontaktieren, wenn Sie mit Ihrem Tier bei uns einen Termin wünschen.